Doel

Doel ist ein Geisterdorf. Seit nun mehr knapp 40 Jahren. Eingequetscht zwischen einem Atomkraftwerk und dem Antwerpener Hafen. Genau diesem Hafen sollte der 400 Jahre alte Ort zum Opfer fallen als die Regierung beschloss, ihn auszubauen und die historischen Häuser abzureißen, seine Bewohner zu enteignen. Die Regierung beschloss über die Köpfe der Bewohner hinweg, dass die Lebensqualität, die das Dort biete, nicht ausreichend sei um dort weiter zu wohnen.

Doch die Bewohner wehrten sich mehr oder minder erfolgreich gegen die Pläne der Regierung, das Dorf nieder zu walzen. Sie widersetzten sich sogar einem Räumkommando, das extra aus Brüssel anrücken musste. Worauf die Doeler noch heute besonders stolz sind. Sie blockierten über Tage hinweg die einzige Zufahrtsstraße, kletterten auf die Hausdächer und erarbeiteten einen genauen Schichtplan, wer wann wo im Einsatz sein muss um Wache zu halten. Mehrere Tage hielten sie durch, dann zog die Regierung das Räumkommando wieder ab. Von damals knapp 1000 Einwohnern leben heute nur noch 26 in Doel. (Stand 2013 - heute sind es wohl noch weniger).